Reisebericht
 
 
 
 
von Mathias Conze
 
 

 

 

Einleitung:
Costa Rica – das nur 51.100 km² große Land, auf der mittelamerikanischen Landbrücke, mit seinen ca. 4,2 Mio. Einwohner, wird häufig als das abwechslungsreichste Land Mittelamerikas bezeichnet. Eine vulkanreiche Gebirgskette trennt die 1.020 km lange Pazifikküste im Westen, von der 210 km langen Atlantikküste im Osten. Auf unserer ca. dreiwöchigen Rundreise, durch das Land, wollen wir die Natur- und Tierwelt kennen lernen und bekommen leider viel zu oft die Launen des Wetters zu spüren.
Wer in Costa Rica historische, moderne oder interessante Bauwerke und Ruinen erwartet, außergewöhnliche Kulturschätze sucht, der wird hier nur selten fündig. Das 1502 von Christoph Kolumbus benannte Land bietet seinen Besuchern – PURE NATURE.
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Montag - 7.11.2005
von Deutschland über Orlando nach San Jose

Ich starte am Morgen um 8:55 Uhr von Tegel nach Amsterdam und fliege dann um 14:05 Uhr weiter mit Martinair nach Orlando / USA. Um Mitternacht müssen wir uns der Amerikanischen Einreiseprozedur mit Foto und Fingerabdrücke unterziehen, bis wir nach ca. 2 Stunden Aufenthalt in Orlando, nach San Jose weiterfliegen. Ankunft 22:00 Uhr in San Jose (7 Stunden Zeitverschiebung) und Fahrt zu unserem Hotel „Fleur de Lys“, dessen Zimmer nach costaricanischen Blumen benannt sind. Mein Zimmer heißt „Gardenia“ und ich falle müde ins Bett.
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Dienstag - 8.11.2005
San Jose, Vulkan Irazu und Valle Orosi

Um 8:30 Uhr wird unsere 12 Personen starke Gruppe von unserem Reiseleiter Rudolfo und dem Busfahrer Andres abgeholt. Es ist sehr diesig, doch wir hoffen, dass der Gipfel des mit 3.432 m höchsten Vulkans Costa Ricas, der Irazu, über den Wolken sichtbar ist. Rudolfo erzählt uns verschiedenes über die Stadt und dann geht es beständig bergauf. Mittlerweile hat es angefangen zu regnen. Als wir den Eingang zum NP erreichen beträgt die Sicht bestenfalls 30 m. Aus der Traum vom grünen Kratersee des Irazu. Wir beschließen den NP nicht zu betreten und machen einen kurzen Stopp bei einem Restaurant etwas unterhalb des Eingangs zum NP. Das Restaurant ist überseht von Visitenkarten, einigen Geldscheinen und Fotos. Ich probiere den landestypischen Saft Cos, der sehr lecker schmeckt.
Weiterfahrt in das Valle Orosi, leider regnet es noch immer. Wir besuchen die Basilika de Nuestra Senora de Los Angeles in Cartago, fahren vorbei an vielen Kaffeeplantagen und besuchen die kleine Klosterkirche von Orosi, die als die älteste erhaltene Kolonialkirche Costa Ricas gilt, bevor wir nach San Jose zurück kehren.
Ich unternehme einen Spaziergang zur nahe gelegenen Fußgängerzone. Menschen über Mensche strömen durch die Passage doch abseits der Hauptstraßen wird es schnell ruhig und unbelebt. In den Straßen stinkt es nach Abgasen und dennoch macht die Stadt einen geordneten und verhältnismäßigen sauberen Eindruck. Unsere ersten gemeinsamen Erfahrungen mit der costaricanischen Küche haben wir in einem Restaurant in der Nähe vom Hotel. Das Essen ist gut und preiswert.
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Mittwoch – 9.11.2005
von San Jose zu den Naturreservaten Monteverde und Santa Elena

Abfahrt um 8:00 Uhr bei Sonnenschein und einigen Wolken. Die Stimmung unserer zwölfköpfigen Gruppe steigt und ptimistisch, was das Wetter angeht, starten wir in Richtung Monteverde. Nach gut 1½ h Fahrt machen wir halt in Grecia und besuchen die Schlangenfarm World of Snakes. Ein Student aus Deutschland erzählt uns interessantes über giftige und ungiftige sowie einheimische und eingeführte Schlangen. Vom Farmgelände haben wir einen schönen Blick ins Tal und auf einem Holzgeländer können wir das erste Mal den Blattschneideameisen bei der Arbeit zu schauen.
Wir fahren weiter vorbei an Kaffeeplantagen, in denen bizarr beschnittene, mittel hohe Bäume, als Schattenspender für die Kaffeebüsche stehen.
Ab und wann sehen wir Zuckerrohrplantagen dessen weißliche, puschliege Blüten wie Staubwedel herausragen. Dann erreichen wir Sarchi, wo wir die Möglichkeit haben die Ochsenkarrenfabrik von Herrn Eloy Alfaro zu besuchen. Das Besondere, in der von seinem Vater vor über 70 Jahren erbauten Tischlerei ist, dass alle Maschinen ohne Strom funktionieren. Sie werden alle von Wasserkraft angetrieben. Unser Reiseleiter Rudolfo erlaubt sich einen Hebel umzulegen und die komplette untere Etage der Tischlerei fängt an zu rattern und zu schnurren. Über einen Schieber wird das Wasser vom Bach auf ein eisernes ca. 3 bis 4 m großes Schaufelrad geleitet, welches über verschiedene Lederriemen, Übersetzungen und Gestänge die mechanische Drehbewegung an die einzelnen Maschinen überträgt. Und so summen Bandsägen, Bohrmaschinen, Hobel sowie Dreh- und
Fräsmaschine plötzlich los.
Im 1. Stock treffen wir dann Herrn Alfaro bei der Arbeit. Er bereitet gerade die Lackierung einer gemusterten Tischplatte vor. Zum Schluss schauen wir noch einem Maler zu, der sehr geschickt die aus Holz gefertigten Räder, Tabletts oder Karren freihändig mit sehr kräftigen Farben bemalt. Während des Besuchs der Tischlerei regnet es kurz aber kräftig.
Nach der Mittagspause, fahren wir weiter in Richtung Nord und verlassen nach kurzer Zeit die asphaltierte Straße in Richtung Monteverde. Die Straße ist schlecht und es sind noch ca. 35 km bis zu unserem Ziel dem kleinen Örtchen Santa Elena. Wir treffen nur wenige Autos und unser Bus quält sich die Berge hinauf.
Im Radio läuft das Fußballländerspiel Costa Rica gegen Frankreich und Rudolfo und Andres erwarten eine schlimme Niederlage. Doch dann Costa Rica geht 1:0 in Führung, was für eine Freude. Kurz vor Ende der 1. Halbzeit fällt dann noch das 2:0 und unsere beiden costaricanischen Begleiter können es kaum glauben. In der 2. Halbzeit wendet sich das Spiel und zunehmend wird der costaricanische Torwart erwähnt und so verliert Costa Rica dann doch noch mit 2:3 – schade.
Es hat wieder angefangen zu nieseln. Wir fahren die Bergkette immer weiter hinauf und haben einen wunderschönen Blick bis zum Pacific und die auf einer Landzunge liegende Stadt Punta Arenas. Gegen 17:00 Uhr erreichen wir unser Hotel Arco Iris und beziehen einen geräumigen holz getäfelten Bungalow.
Um 19:00 Uhr machen wir uns im Regen auf zum Abendessen und Gedenken dem 9. November bei einem Glas Weißwein.
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Donnerstag - 10.11.2005
Nebelwaldreservat Santa Elena

Das Frühstück ist gut doch das Wetter schlecht – es regnet noch immer. Wir entscheiden uns trotz Regen für eine Wanderung im Naturreservat Santa Elena. Beide Naturreservate weisen aufgrund ihrer Lage an der kontinentalen Wasserscheide einen unvergleichlichen Artenreichtum an Fauna und Flora auf.
Das mit 319 ha deutlich kleinere, und vom Staat geschützte Nebelwaldreservat Santa Elena, gegenüber dem 10.500 ha großen Privatreservat Monteverde, ist deutlich weniger besucht bei gleicher Flora und Fauna.
Nach ca. 1 ½ h Wanderung sind wir vom Regen bereits gut durchgeweicht und ein Teil unserer Gruppe geht zurück. Der andere Teil stampft weiter durch Pfützen, Matsch, über Baumstämme, Stufen und Absätze. Rudolfo erklärt uns auch weiterhin die Pflanzenwelt und wir bestaunen die kleineren und hohen Bäume die bewohnt sind von Orchideen, Bromelien, Kletterpflanzen, Farnen und Moosen. Die Tierwelt bleibt uns jedoch fast vollständig verborgen und so haben wir dann auch genug und freuen uns auf die Mittagspause.
Das Wetter denkt nicht daran sich zu bessern und somit steht fest, das weitere Nachmittagsprogramm findet unter einem Dach statt. Wir besuchen eine Schmetterlingsfarm in der wir jedoch zuerst Interessantes über die Insekten im Nebelwald erfahren, Tarantel, Skorpione, Käfer, riesige Kakalaken und letztendlich auch Raupen und Puppen von Schmetterlingen dürfen wir berühren und bestaunen. Danach geht es in die einzelnen Gehege, aber auch den Schmetterlingen ist das Wetter nicht angenehm und müssen zum Fliegen animiert werden. Wir sehen unter anderem den wohl bekanntesten Schmetterling Costa Ricas den wunderschönen und mit 64-76 mm sehr großen Blue Morpho. Nach dem Besuch der Schmetterlingsfarm fahren wir ein kleines Stück weiter zur Froschfarm. In stark abgedunkelten Räumen, werden wir an verschiedene Terrarien mit den unterschiedlichen Fröschen und Kröten vorbei geführt. An jedem Terrarium wiederholt sich dann dieselbe Prozedur, mit einer Taschenlampe werden die Frösche gesucht und angeleuchtet und somit haben wir die Gelegenheit, die meist nachtaktiven Frösche kennen zulernen.
Rückkehr zu unsere Lodge und Abendessen im Baumhaus. Das Essen war preiswert aber eher mittelmäßig.
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Freitag – 11.11.2005
Nebelwaldreservat Monteverde (grüner Berg)

Um 8:00 Uhr brechen wir auf, wenige blaue Flecken am Himmel lassen hoffen, doch auch heute sollte es wieder den ganzen Tag regnen. Wir fahren zum Sky-Walk – ein Wanderweg der über verschiedene Hängebrücken führt. Die längste der insgesamt 6 Hängebrücken ist 300 m lang und die höchste 49 m hoch.
Trotz des schlechten Wetters war dies ein beeindruckender Spaziergang durch die Baumwipfel des Nebelwaldes von Monteverde.
Begeistert von diesem Erlebnis beschließen wir noch einmal zum Santa Elena Reservat zurück zu kehren um auch dort eine Wanderung über insgesamt 8 Hängebrücken zu unternehmen. Der Blick auf das Blätterdach der verschiedenen Bäume und Farne ist jedes Mal erneut faszinierend und der Wald macht seinem Namen ganze Ehre. Die Sichtweite beträgt teilweise nur 20-30 m. Leider lässt sich die volle Pracht und Schönheit dieses ursprünglichen Nebelwaldes nicht richtig genießen, denn es regnet nach wie vor, mal weniger, mal mehr. Die Investition in einen zusätzlichen Regenponcho hat sich für viele unserer Gruppe bezahlt gemacht. Erneut etwas durchnässt, findet sich somit auch niemand mehr für das Abenteuer Sky-Trek, hängend - an 190 m bis 700 m langen Stahlseilen gleitet man durch die Baumkronen des Nebelwaldes, und so beschließen wir den Nachmittag behutsam ausklingen zu lassen.
Da es noch immer regnet, entscheidet sich Rudolfo die reservierte Nachtwanderung ebenfalls abzusagen.
Am Abend machen wir uns auf den Weg zum Essen, leider hat die Reservierung im Morpho's nicht geklappt und so landen wir in einem kleinen Lokal mit hunderten Plüschtieren an der Decke – ein Weihnachtsmann war auch dabei. Das Essen war eher schlecht, keiner war wirklich zufrieden. Die Steaks kamen nicht wie bestellt, die Cola für Katrin abgestanden und ohne Kohlensäure und als Krönung gab es für Steffan und Mathias, Rotwein aus dem Tetrapack in eisbecherähnlichen Gläsern.
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Samstag – 12.11.2005
von Monteverde zum Vulkan Rincon-de-la-Vieja NP

7:00 Uhr Frühstück bei trocknem Wetter. Doch pünktlich um 8:00 Uhr, zur Abfahrt mit unserem frisch geputzten Bus, setzt der Nieselregen wieder ein. Wir fahren nur ca. 30 min über eine sehr schlechte Straße, da erhält unser Busfahrer Andres den Hinweis eines uns überholenden Pickups, das sich ein Stein zwischen dem rechten hinteren Zwillingsreifenpaar verklemmt hat. Daraufhin hält Andres an der nächsten Möglichkeit an, um sich das Problem an zu sehen.
Und tatsächlich, ein ca. 15 cm großer Stein klemmt zwischen den beiden Reifen und hat bereits die Oberfläche der beiden Reifen stark verformt. Andres versucht zunächst den Stein herauszuschlagen, jedoch ohne Erfolg. Plötzlich halten ein Pickup und ein LKW um uns zu helfen. Zusammen wird entschieden den äußeren Reifen zu demontieren und siehe da das Rad ist gelöst und der Stein lässt sich problemlos entnehmen. Wie zwei faustgroße Geschwüre wölbt sich die Reifenoberfläche nach außen. Und dann plötzlich ein lauter Knall, wir schrecken alle zusammen und der äußere Reifen ist geplatzt.
Das Reserverad muss nun her und zack, knallt es erneut und auch der zweite Reifen ist geplatzt. Nun wird es schwierig mit nur einem Reserverad. Der Enkel (ein junger Mann) eines nur ca. 1 km entfernten Farmers bietet uns an, auf der Farm seines Onkels zu warten, bis er mit Andres aus Santa Elena, mit hoffentlich neuen Reifen zurückkommt.
Wir entscheiden uns den Weg zum verabredeten Treffpunkt zu Fuß zu gehen. Plötzlich ruft Kristin, dort im Baum ein Faultier! Und tatsächlich als wir näher kommen klettert ein Faultier mit einem Jungtier gemütlich und in Zeitlupe von Ast zu Ast. So hatte die Panne doch noch etwas Gutes.
Nach ca. 1 ½ h kommt Andres zurück, doch leider waren keine neuen Reifen zu bekommen und so blieb nur, einen aufgeplatzten Reifen notbedürftig zu flicken. Neue Reifen sind jedoch bestellt und sollen wir in Liberia erhalten. Wir fahren nun endlich weiter in Richtung Tilaran. Die Landschaft ist sehr grün und die steilen Hänge lassen erahnen wie schwierig die Bewirtschaftung für die Farmer ist. Ab und zu haben wir einen Blick zur pazifischen Ebene.
Wir halten auf einer ökologisch geführten Kaffeeplantage und erfahren einiges über den costaricanischen Kaffee, die schatten spendenden Bäume und andere der hier gezielt angepflanzten Sträucher und Büsche. Wir genießen eine heiße Tasse Kaffee, die erste, die wirklich richtig gut schmeckte, denn obwohl die Qualität des costaricanischen Kaffees als sehr gut gilt, findet man nur selten eine gut schmeckende Tasse Kaffee. Dazu gibt es einen kleinen Imbiss mit Käse, Maisbrot und gebackenen Bananen mit Sauercreme. Es bleibt etwas Zeit Vögel zu beobachten, bevor wir uns von der netten Familie Bello verabschieden und weiter Richtung Liberia fahren.
Zurück auf der asphaltierten Panamerikaner, knallt es wieder und der geflickte Reifen ist erneut geplatzt. Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass das Reserverad durchhält. Wunderschöne Bäume die aussehen wie Pilze oder Regenschirme stehen auf den Weiden, die an die Straße grenzen und Andres hat reichlich zu tun, den vielen Schlaglöchern elegant auszuweichen. In Liberia angekommen, erhalten wir von einem anderen Bus dessen Reserverad, welches auch gleich montiert wird. Ich genieße die Abendstimmung in dem gut besuchten Parque Central, dem Mittelpunkt Liberias, mit einer frischen Kokosnuss.
Wir erreichen unsere Unterkunft die Hacienda Guachipelin gegen 18:30 Uhr und werden mir einem frischen Saft begrüßt. Das reichliche Abendessen vom Buffet runden den eher, Gott sei Dank, trockenen Tag ab.
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Sonntag – 13.11.2005
Vulkan Rincon-de-la-Vieja NP

Um 8:00 Uhr Abfahrt zum Vulkan Rincon-de-la-Vieja bei bereits 20°C. Ich entscheide mich für Sandalen und saubere, frische Sachen – was für ein Fehler.
Am Eingang zum NP begrüßt uns ein neugieriger Nasenbär. Am Kassenhäuschen müssen wir ca. 20min anstehen und werden von kleinen, beißenden Fliegen (Pokones) attackiert, die schlimme Flecken und Reizungen auf der Haut hinterlassen. Endlich geht es los und bei Nieselregen erreichen wir den schützenden, nahe liegenden Wald und treffen einen Agouti, ein bis 50 cm großes Nagetier, im Unterholz. Der Weg ist aufgeweicht und sehr glitschig und führt über Wurzeln und Steine bergauf und bergab. Wir überqueren eine Hängebrücke und dann wird der Weg noch rutschiger. Die Hosen und Sandalen völlig eingesaut erreichen wir das erste dampfende Loch und der strenge Geruch von Schwefel schlägt uns ins Gesicht. Der weitere Rundweg führt uns an verschiedene Stellen innerhalb des Vulkankraters, in dem wir uns bereits befinden. Der Krater ist durch seine reichhaltige Vegetation kaum zu erkennen, aber die blubbernden Schlammlöcher, kochenden Tümpel sowie verschiedene Dampfsäulen, die aus dem Wald aufsteigen, verraten die Aktivität des Vulkans. Die Sonne kommt ab und zu hervor, wir entdecken einen Leguan im Geäst eines Baumes und Affen hoch in den Baumkronen. Am Ende des Rundwegs treffen wir auf eine aus ca. 20 Stück bestehende Gruppe kleiner und großer Nasenbären auf der Suche nach Nahrung. Sie lassen sich durch unsere Anwesenheit kaum beeindrucken und es macht Spaß, diesen drolligen Vierbeinern zu zuschauen.
Mit erneut leichten Regen verlassen wir den NP und fahren zurück zur Hacienda Guachipelin.
Zum reiten hat bei diesem Wetter keiner Lust und so hoffen wir auf Wetterbesserung. Gegen 15:00 Uhr hört es endlich wieder auf zu regnen und ich unternehme eine Wanderung auf dem 16000 ha großen Gelände der Hacienda zum Wasserfall La Victoria (ca. 4km). Ich treffe auf Truthahngeier, Kolibris und Kapuzineraffen, bevor mir ein angeschwollener Bach den Weg versperrt und mich zum umkehren zwingt. Die Abendsonne findet ab und wann ein Loch in der Wolkendecke und so können wir den Sonnenuntergang vom Mirador aus verfolgen. Nun wird es schnell dunkel und zurück auf der Hacienda erstrahlt bereits der Vollmond am Himmel.
Am Abend genießen wir die ungewohnten Klänge der kleinen Band, die Musik aus Costa Rica und Südamerika auf einem Marimba spielt, bevor wir uns am reichhaltigen Abendbuffet satt essen.
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Montag – 14.11.2005
vom Vulkan Rincon-de-la-Vieja NP zum Vulkan Arenal

Ohne Regen starten wir morgens Richtung Arenal und es dauert erneut eine ganze Weile bis wir die schlechte Straße hinter uns lassen und die Panamericaner erreichen. Zwischendurch halten wir kurz an einem kleinen Canyon, allerdings nicht sehr spektakulär. Wir erreichen wieder Liberia und müssen einen kurzen Stopp einlegen, damit sich Rudolfo neue Schuhe besorgen kann, denn seine alten Schuhe haben die Wanderung durch den Vulkankrater Rincon-de-la-Vieja nicht überstanden. Wir fahren dann noch ca. 30 min. weiter und halten bei dem Tierhospital Las Pumas.
Das Hospital beherbergt und pflegt verletzte oder illegal gefangene Raubkatzen wie Puma, Jaguar, Ozelot, aber auch Affen und verschieden Vögel. Gegründet wurde dieses Hospital vor mehr als 40 Jahren von der Schweizerin Lilly Bodmer de Hagnauer, die leider 2001 verstorben ist. Wir besichtigen die verschiedenen Gehege in denen sich auch zwei Jaguare befinden, die wohl elegantesten Großkatzen Costa Ricas. Nach dem Rundgang lernen wir Herrn Hagnauer kennen, der uns im offenen Schulgebäude einiges aus seinem Leben erzählt, bevor wir weiter in Richtung Arenal See fahren.
Der aufgestaute Arenal Stausee ist mit 80 km² der größte See Costa Ricas und wichtigste Energiequelle des Landes. Leider haben sich die Wolken wieder zugezogen und es nieselt bereits wieder ab und zu. Nach der Überquerung einer Staumauer laufen wir ca. 30 min. zu Fuß und versuchen Vögel und Affen in den Bäumen zu entdecken. Doch Tiere lassen sich kaum blicken und man zweifelt die zahlreiche Vielfalt an Tieren und Vögeln im Regnwald an. Ab und wann grummelt es wie ein entferntes Gewitter aus der Ferne, doch das ist der nah gelegene Vulkan Arenal. Unser Bus sammelt uns wieder ein und wir fahren weiter. Plötzlich, fast unscheinbar und dennoch gut sichtbar erhebt sich, durch die grauen Wolken eine ausgestoßenen pilzförmige Gaswolke über den nicht sichtbaren Vulkan Arenal.
Etwas später erreichen wir unser Hotel Los Lagos Hot Springs – ein wahrer Traum. Pools mit Wasserrutschen, kleine Brücken, heiße Pools, geräumige Zimmer mit Klimaanlage und das alles am Fuße des Vulkans, der leider noch immer verhüllt in den Wolken steckt.
Wir genießen die Poollandschaft, bevor wir zum Essen in das Steak House Mirador Arenal fahren. Ein wunderschönes Restaurant mit Tischdecken aus Leder und tollen Bildern von Pferden, Vulkan und Landschaften Costa Ricas. Die Steaks schmecken hervorragend und um ca. 21:00 Uhr fahren wir zum NP um den eigentlichen Höhepunkt der Reise zu bestaunen. Leider nieselt es und wird zusätzlich auch noch neblig – die Hoffnung schwindet, Lavaeruptionen des Vulkans, die den Hang hinab rollen, zu sehen. Auf der Zufahrtsstr. zum NP stoppen wir (der NP selbst ist ab 16:00 Uhr geschlossen) und schauen gespannt durch eine Wand von Nieselregen und Nebel zum Vulkan Arenal. Doch der zeigt nur schwach erkennbar seine eine Flanke und zu sehen ist nichts. Lediglich einige Glühwürmchen in den Bäumen erwecken unsere Aufmerksamkeit. Enttäuscht kehren wir zum Hotel zurück.
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Dienstag – 15.11.2005
Vulkan Arenal

5:20 Uhr klingelt der Wecker zum Sonnenaufgang am Vulkan – mal wieder Fehlanzeige nur Wolken, Nebel und Nieselregen. Ich lege mich nochmals aufs Ohr. Das Frühstück ist fantastisch, es gibt eine große Auswahl an warmen und kalten, bekannten und unbekannten Dingen, Obst, Saft, Milch, Kaffee, Tee, Toast usw. eben alles was das Herz begehrt. Wir sitzen am Rand der überdachten Außenterrasse und genießen das Frühstück, da kommt etwas Wind auf, der natürlich Regen mit sich bringt und wir müssen zu einem anderen Tisch fliehen. Um uns herum fliegen Kolibris, die sich an den aufgehängten künstlichen Blüten mit Zuckerwasser satt trinken. Der Regen hat etwas nachgelassen und ich mache einen kleinen Spaziergang durch die Hotelanlage mit Kaimanterrarien und Schmetterlingszelten.
Doch dann kommt das Zeichen zum Aufbruch und wir fahren zum Arenal-NP. Dort angekommen beobachten wir den Vulkan vom Mirador und ab und wann lassen sich weiße Dampfwolken entdecken die unter der dichten Wolkendecke förmlich herraus rollen. Sie entstehen von den Lavabrocken, die den Hang hinab rollen und bei jedem Aufschlag aufbrechen und weiter abkühlen. Der 1633 m hohe Arenal gehört zu den aktivsten Vulkanen der Welt, die fortwährend Lava ausstoßen und manchmal Gesteinsbrocken bis 300 m hoch in den Himmel schleudern. Dennoch bleibt das Risiko sich in der Nähe des Vulkans aufzuhalten begrenzt. Der Schlund ist relativ sauber und somit bildet sich kein extremer Druck im Innern des Vulkans.
Wir lauschen dem Donnern des Vulkans, doch plötzlich wird die Ruhe überschattet von dem Geschnatter einer Schulklasse die ebenfalls den Vulkan besichtigen möchten. Uns bleibt nur die Flucht und wir verlassen den überdachten Mirador, natürlich bei leichtem Regen. Wir fahren nur wenige Meter zurück und beginnen eine Wanderung zum Lavafeld von 1992. Der Weg führt durch dichte Zuckerrohrfelder und nur bei einer Lichtung haben wir einen Blick zum Arenal, der noch immer in den Wolken steckt. Nach einer Weile ändert sich die Vegetation und wir erreichen einen eher jungen Regenwald mit bis zu 10 m hohen Bäumen und Buschwerk. Dieser ist jedoch abrupt zu Ende und eine Treppe führt uns hinauf auf das schwarze Geröllfeld. Das Lavafeld ist übersäht von meist mittelgroßen (30 bis 60 cm) erkalteten Lavabrocken aber auch sehr große sind dabei. Die Natur jedoch hat auch diese Schneise der Vernichtung wieder erfolgreich begonnen zu besiedeln und auf der Oberfläche des Lavafeldes finden sich Moose, Flechten, Gräser und auch erste Sträucher. Der Vulkan lässt immer wieder von sich hören und die eine oder andere Flanke des Vulkankegels ist mal mehr oder weniger sichtbar. Der Regen hat fast vollständig aufgehört und so bleibt etwas Zeit auf dem Lavafeld zu rasten und die Landschaft zu genießen.
Wir wandern zurück zum Bus und fahren weiter zu den Arenal Hanging Bridges. Von diesem erhöhten Punkt aus haben wir einen fantastischen Blick auf den leider immer noch Wolken verhangenden Vulkan. Was für ein Anblick hätte das von hieraus sein können. Die Bestellung von Getränken und kleinen Snacks im Restaurant müssen wir wieder zurückziehen, da die Küche nicht in der Lage ist zügig zu servieren. Unsere Gruppe teilt sich, ein Teil fährt zurück zum Hotel doch wir entscheiden uns für die Wanderung über die Hängebrücken. Es hat wieder angefangen zu nieseln und wir hoffen, dass es nicht schlimmer wird.
Doch auch heute hält dieses Land für seine Besucher nur wieder Regen bereit. Es gießt aus Kannen. Die Regenhose liegt im Hotel und so kann ich den Regenwald alles andere aber nicht genießen. Nur soviel sei zusagen, der Wald unterscheidet sich in der Vegetation schon von Monteverde und es waren auch mehr Blüten zu finden. Lautes Affengebrüll lässt uns ab und zu den Atem stocken doch mein Ziel ist nur der Ausgang, denn der Regen ist eben noch stärker geworden.
Etwas aufgeweicht, die Hose völlig durchnässt, warte ich auf den Rest der Gruppe. Wir essen und trinken eine Kleinigkeit, bevor wir von Andres wie vereinbart abgeholt werden und zum Hotel zurückkehren.
Der Fön hat gut zu tun die Sachen wieder trocken zu bekommen, eine kurze Erfrischung im Pool ist auch noch drin, bevor wir erneut zum Vulkan fahren um glühendes Lavagestein zu beobachten. Die Wolken geben etwas mehr vom Vulkankegel als am Vorabend frei und regnen tut es auch nicht mehr. Und tatsächlich am Zugang zum NP können wir herabrollende, rotglühende Lavabrocken beobachten. Nach ca. 45 min. fahren wir dann weiter zum Abendessen nach La Fortuna, ins Don Rufino, eine Empfehlung von Andres. Das Essen dauerte zwar etwas länger war aber hervorragend.
Um 23:00 Uhr kehren wir ins Hotel zurück natürlich bei Regen und der Vulkan versteckt sich hinter einer sehr tief hängenden Wolkendecke.
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Mittwoch - 16.11.2005
vom Vulkan Arenal zum Regenwaldparadies La Laguna del Lagarto

5:30 Uhr nicht einmal ansatzweise ist ein Vulkan zu erkennen – weiterschlafen und Abfahrt um 8:00 Uhr ohne Regen.
Nach ca. 1 h Fahrzeit biegen wir kurz links ab und halten an einer kleinen Autobrücke im Ort Muelle. Wir steigen aus und trauen unseren Augen nicht, hunderte Leguane in den verschiedensten Farben liegen auf den verschiedenen Bäumen. Einige sind nur etwas mehr als 1 m entfernt und lassen sich durch uns nicht aus der Ruhe bringen. Dies war ein wirkliches Highlight. Nach ca. 20 min. fahren wir dann weiter in Richtung Rio San Carlos.
Wir verlassen die Teerstraße und weitere 42 km schlechte bis sehr schlechte Schotterpiste liegt vor uns. Wir sind schon fast eine Stunde unterwegs da rutscht unser Bus an einem leichten Abhang rechts an den Straßenrand und hängt fest. Andres versucht den Bus durch vorsichtige Manöverieraktionen wieder frei zu bekommen, doch leider ohne Erfolg. Rudolfo sagt uns, dass dies auf diesem Weg immer wieder passiert, streift sich den Regenponcho über und marschiert zum nahe gelegenen Ort um Hilfe zu holen.
Er kommt mit einem Traktor wieder, denn die örtlichen Bauern sind auf solche Hilfsmaßnahmen bereits eingestellt. Die ersten Versuche misslingen jedoch uns frei zu bekommen, erst nachdem wir aussteigen und somit den Bus erleichtern kommt er frei und wir können weiter fahren. Kurz vor erreichen unserer Lodge, liegen noch drei vom Regen aufgeweichte Berge vor uns. Mit etwas Schwung schaffen wir den ersten Berg in einem Stück hinauf, am zweiten jedoch bleiben wir nach etwa 2/3 des Weges hängen. Also heißt es wieder aussteigen, Andres lässt den Bus vorsichtig den Hang zurück rollen und beim zweiten Anlauf schafft er auch diesen Berg und so können wir wieder einsteigen und erreichen die La Laguna del Logarto Lodge.
Die Lodge liegt sehr weit abseits im Regenwald und von der überdachten Terrasse haben wir einen schönen Blick auf die Lagune. Verschiedene Vögel lassen sich von hier sehr gut beobachten. Nur schade, dass es noch immer regnet. Mein Zimmer ist einfach und klein. Auf die kurze Wanderung durch den Regenwald verzichte ich und bin froh, mal keine nassen Klamotten zu bekommen.
Um 18:00 Uhr ist das Abendessen fertig, es gibt Palmenherzensalat, Rindergeschnetzeltes, Maniok und Zechum sowie einen kleinen Nachtisch. Wir sind begeistert von dem leckeren Essen.
Nach dem Essen lernen wir den Nachtwächter Henry kennen der uns einen Gaudy Frog, den wohl bekanntesten und schönsten Frosch Costa Ricas zeigt.
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Donnerstag - 17.11.2005
Regenwaldparadies, Bootsfahrt auf dem Rio San Carlos

Gegen 8:30 Uhr brechen wir auf zu einer Bootsfahrt auf dem Rio San Carlos. Wir fahren mit einer Art Einbaum mit Überdachung Richtung Nicaragua. Das Wetter hält sich – kein Regen. Unterwegs treffen wir Kaimane, Krokodile, Blaureiher, Geier und verschiedene andere Vögel. Wir durchfahren den Grenzfluss Rio San Juan, bevor wir in dem Ort Boca San Carlos, direkt gegenüber von Nicaragua, anlegen. Dort begrüßt uns ein Papagei, eine Rotstirnamazone, welche an Früchten knabbert und später auch an einem Coca Cola Deckel. Wir machen einen kurzen Spaziergang durch den Ort und mittlerweile ist die Sonne herausgekommen.
Es wird gleich merklich wärmer. Schmetterlinge und einen Basilisk konnten wir beobachten. Der Ort ist sehr einfach und die wenigen Menschen die wir hier antreffen beachten uns kaum. Die beiden Grenzposten in der Polizeistation haben hier wohl auch nur sehr wenig zu tun. So ist das Fotoshooting mit den Touristen eine schöne Abwechslung. Nur die Kinder beäugen uns etwas neugieriger, bevor wir wieder ablegen und den Rio San Carlos wieder zurück fahren.
Diesmal geht es stromaufwärts und so hat unser Außenboarder sichtlich mehr zu tun. Wir treffen erneut auf Krokodile und dann hoch oben in einem Baum entdecken wir zwei große Aras, die gemütlich an den Früchten knabbern. Als wir zum Ausgangspunkt zurückkehren überwiegt das Blau am Himmel und die Sonne scheint. Wir fahren mit dem Bus zurück zur Lodge und dort kaum angekommen zieht sich der Himmel wieder zu und es fängt erneut an zu regnen. Bereits nach 30 min hat der Spuk zum Glück ein Ende und es klart schnell wieder auf.
Wir beginnen um 14:00 Uhr eine Wanderung durch den angrenzenden Regenwald. Der Weg ist aufgeweicht und einige von uns haben sich Gummistiefel ausgeliehen. Es gibt sehr viele Bluejeans-Frösche zu beobachten. Ansonsten bin ich damit beschäftigt auf dem Weg nicht auszurutschen und somit bleibt wenig Zeit nach Tieren und Vögeln Ausschau zu halten. Mittlerweile ist der Himmel wieder blau und die Sonne scheint durchs dichte Blätterdach des Regenwaldes. Nach gut einer Stunde verlassen wir den Regenwald und laufen auf einer ebenfalls völlig aufgeweichten Straße zurück. Der rote Schlamm ist klebrig und das Laufen ist keine Freude. Ich komme an der Lagune vorbei und plötzlich klatscht es im Wasser als ob jemand einen großen Stein ins Wasser schmeißt. Und tatsächlich, die Ursache war ein ca. 1,5 m großer Kaiman den ich wohl am Ufer aufgeschreckt habe.
Ankunft in der Lodge und Reinigung der Stiefel. Das Abendessen ist erneut sehr gut, es gibt Fisch mit Malanga, Gemüse und Palmenherzensalat.
Abends kommt erneut Henry vorbei und füttert an der Lagune die Kaimane und Schildkröten – nicht sehenswert. Auch die Frösche müssen wieder herhalten und sind nach einiger Zeit sichtlich gestresst und wollen nur noch weg.
Der abnehmende Mond leuchtet hell über den Wipfeln der Bäume und wir hoffen, dass sich das Wetter hält.
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Freitag - 18.11.2005
Regenwaldparadies La Laguna del Lagarto

Heute haben wir einen ganzen Tag zur freien Verfügung. Bei Sonnenschein frühstücken wir erneut auf der Terrasse und beobachten Tukane, Webervögel, Spechte und andere Vögel.
Ich entscheide mich für eine kurze Wanderung zur Lagune unterhalb der Lodge. Die Sonne brennt und ich komme schnell ins schwitzen. Der Boden ist noch immer aufgeweicht und rutschig, und so gelingt es mir nicht, leise die überdachte Plattform an der Lagune zu erreichen. Plötzlich platscht es und ich sehe nur noch Wellenkreise auf der Wasseroberfläche. Ich warte leise beim Mirador und beobachte die sich beruhigte Wasseroberfläche. Und tatsächlich nach ca. 5 min. versucht eine Schildkröte einen im Wasser liegenden Baumstamm zu erklettern. Nach einigen Versuchen gelingt es ihr auch und sie beginnt sich zu sonnen.
Frösche kann ich nicht entdecken nur einige Schmetterlinge und Libellen. Ich laufe leise, an dem mit grünem Gras dicht bewachsenden Ufer weiter. Plötzlich raschelt es und ein ca. 1,5 m großer Kaiman faucht mich aus 3 m Entfernung an. Erschrocken zucke ich zusammen und entferne mich langsam zur nahe gelegenen Bank am Ufer. Ein Babykaiman sonnt sich auf einem Ast, vielleicht war das der Grund für die kurze Attacke. Flinke Eidechsen lassen sich ab und zu sehen und sind dann genauso schnell wieder weg. Ich laufe zurück zur Lodge.
Am Nachmittag, es hat sich etwas bewölkt und die Sonne schaut nur noch selten vorbei, mache ich einen Spaziergang zum angrenzenden Regenwald um noch einmal die Blue Jeans Dart Frogs zu beobachten. Nach nur wenigen Metern werde ich bereits fündig und schaue den tagaktiven kleinen roten Fröschen zu.
Es hat sich weiter zugezogen und es donnert bereits in der Ferne als Andres uns holt um uns einen Adler zu zeigen. Wir laufen in Richtung Mirador doch der Adler war schon weg. Wo wir schon mal hier sind laufen wir dann erneut hinab zur Lagune und auf einmal beginnt es in den Bäumen am gegenüberliegenden Ufer an zu rascheln. Mehrere Klammeraffen schwingen sich elegant von Ast zu Ast, wohl auf der Suche nach einem geeigneten Platz den bevorstehenden Regen abzuwarten. Und tatsächlich es fängt an zu regnen.
Das Abendessen ist auch heute wieder Spitze, es gibt Kartoffelbrei, Bouletten mit einer leckeren dunklen Soße, Bohnen und Karotten sowie Palmenherzensalat.
Unser Reiseleiter Rudolfo war ab dem Nachmittag nicht mehr zu sehen, er musste seinen Rausch vom vielen Bier ausschlafen – und Andres der kaum English und kein Deutsch sprach entschuldigte sich beim Abendessen, für dieses schlechte unverantwortliche Benehmen - keine Glanzleistung für einen Reiseleiter.
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Samstag - 19.11.2005
vom Regenwaldparadies zur Karibikküste bei Puerto Viejo de Talamanca

7:00 Uhr Frühstück und der Haustukan kommt auch heute pünktlich um wieder etwas Leckeres abzufassen. Nach einer langen Bezahlprozedur verlassen wir die La Laguna del Lagarto Lodge und haben nun die 42 km sehr schlechte Straße erneut vor uns. Kurzer Zwischenstopp in Pital und dann Weiterfahrt zur Karibik.
Zu Mittag halten wir an einer Kreuzung in Santa Clara bei dem landestypischen Fastfood-Restaurant El Fogon de Lola. Viele LKW halten hier und wir sind die einzigen Touristen. Das Essen kommt aus der dampfenden und zischenden offenen Küche schnell, heiß und zuverlässig. Allen hat es geschmeckt und wir fahren weiter. Auf der Fahrt fast gar keinen Regen, es wird nur heißer und schwüler. Noch ein kurzer Kaffeestopp und gegen 16:30 Uhr erreichen wir Limon.
Die Stadt hat nicht viel zu bieten, die Uferpromenade stinkt und ist ziemlich schmutzig. Straßenhändler verkaufen Eis und Süßigkeiten und nach nur 15 min. fahren wir bereits weiter. Kurz nach 17:00 Uhr erreichen wir in der Dämmerung unsere Bungalowanlage La Costa de Papito. Zum Abendessen fahren wir in ein anderes Hotel, da es in unserer Anlage kein Restaurant gibt. War nicht so besonders.
Danach entscheiden sich Katrin, Steffan, Ralf und ich in den nahe gelegenen Ort Puerto Viejo de Talamanca zu gehen. Wir laufen los in der Hoffnung ein Taxi unterwegs zu bekommen. Nach nur wenigen Metern kommt ein uralter klappernder VW-Bus aus einer Seitengasse und Steffan fragt kurz entschlossen ob Sie uns mitnehmen könnten. Was für eine Überraschung, die junge Frau am Steuer ist eine ausgewanderte Französin und spricht deutsch, neben ihr sitzt ihr einheimischer Mann und ihre kleine Tochter. Der als Campmobil ausgebaute VW-Bus ist eng und auch verkramt und Ralf muss im Kindersitz platz nehmen.
Es dauert keine 5 min. und wir sind im Ortskern angekommen. Wir bedanken uns fürs Mitnehmen und bekommen noch verschiedene Tipps wo was los ist und den Hinweis : das man an der Karibik immer auf der Suche ist, was man nicht findet ! Wir laufen auf eine kleine Landzunge hinaus, Reggaemusik schallt uns entgegen, Tische am Strand bei Kerzenschein – nur wo sind die Stühle – wir drehen um und kehren in ein Restaurant / Bar in der Ortsmitte ein.
Hier wird Livemusik gespielt. Wir steuern auf einen Tisch mit Holzbänken in der Mitte des Restaurants zu und treffen unsere nette VW-Bus Familie wieder. Unsere erste Bestellung von Cocktails schlägt fehl da der Mixer kaputt gegangen ist. Wir schwenken um zu Caipirinha, der lecker schmeckt auch wenn er mit Zitronen gemacht wurde. Nach einiger Zeit wechseln wir in eine Discothek ein Stück weiter. Es ist sehr voll, schließlich ist Samstag, und die Musik klingt etwas schräg und ungewohnt irgendetwas zwischen R&B und Reggae aber die Stimmung ist gut. Gegen 2:00 Uhr morgens erreichen wir nach 20 min. Fußmarsch wieder unsere Bungalows.
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Sonntag - 20.11.2005
Karibikküste bei Puerto Viejo de Talamanca - Cahuita NP

Nachdem es am Vorabend einige Diskussionen über die Nutzung des heutigen Tages gab, fahren wir gegen 8:30 Uhr zum Cahuita NP. Rudolfo meinte, es würde reichen nur ca. 1,5 Stunden in den Park hinein zu laufen und dann den selben Weg wieder zurück. Wir konnten uns jedoch durchsetzen den angeblichen Rundweg von 8 Stunden zu nehmen, für den wir aber nur etwas über 3 Stunden benötigten ohne zu hetzen. Dies war eine sehr gute Entscheidung wie sich später herausstellen sollte.
Also fuhr Andres mit unserem Bus zum zweiten Eingang Puerto Vargas um dort auf uns zu warten. Das Verhältnis zu unserem Reiseleiter war von fortan von großem Misstrauen begleitet. Wir spenden 1000 Colones für den Erhalt des Parks und machen uns bei bestem Wetter auf den Weg. Der wunderschöne Wanderweg, durch den 1068 ha großen Cahuita NP, führt direkt an der Küste einer Halbinsel entlang.
Gleich am Anfang treffen wir auf eine grüne Glanzspitzennatter die flink durchs Blattwerk gleitet. Ständig sehen wir verschiedene kleine Eidechsen die hier scheinbar weniger scheu sind. Große Spinnen hängen in ihren Netzen und warten auf Beute. Dann wieder ein Blue Morpho und an einer kleinen seichten Lagune beobachten wir einen Silberreiher bei der Jagd nach kleinen Fischen. Was für ein Erlebnis. Weiter geht es und etwas später begegnen uns neugierige Kapuzineraffen. Und dann haben wir das besondere Glück erneut eine grüne Glanzspitzennatter zu beobachten wie sie die gerade gefangene Eidechse verspeist – unglaublich. Das Erlebte kaum verarbeitet wartet schon ein weiterer Höhepunkt auf uns. An einem Baum direkt am Wegesrand treffen wir auf eine gelbe Pitviper. Diese hatte sich bewegungslos um den Baumstamm geschlungen.
Der Regenwald lichtet sich zunehmend und wir laufen an einem von Palmen gesäumten Strand weiter, bevor wir wieder in den Regenwald eintauchen, indem uns gleich der nächste Höhepunkt erwartet. Ein Faultier posiert in nur 2 m Entfernung hängend an einem Ast vor uns und macht seinem Namen alle Ehre. Es ist niedlich anzusehen wie es den Kopf langsam und bedächtig hin und her dreht und dabei immer wieder die Augen für längere Zeit schließt. Wir können uns kaum loseisen, gehen weiter und treffen dann auf unseren Bus, der schon wartet.
Glücklich und zufrieden über das Erlebte steigen wir ein und fahren los, aber wir kommen nicht weit, eine Familie Waschbären kreuzt unseren Weg, bevor wir endgültig die Region des Cahuita NP verlassen. Auf der Rückfahrt zur Lodge sehen wir am Wegesrand die großen Nester der Webervögel.
Wir packen unsere Badesachen und Schnorchelausrüstung und fahren weiter zum 9449 ha großen Tierschutzgebiet Gandoca-Manzanillo. Auf dem Weg dorthin treffen wir dann auch noch Brüllaffen, bevor wir in Manzanillo ankommen. Wir laufen nur ca. 30 min am Strand entlang, viele Ticos (so nennen sich die Costaricaner gerne selbst) genießen hier mit ihren Familien den Sonntag Nachmittag, spielen Fußball oder baden.
Wir erreichen eine Bucht und erkunden die Unterwasserwelt mit Schnorchel und Taucherbrille.
Zum Abendessen bleiben wir gleich in Manzanillo und kehren in das Fischrestaurant Maxis ein. Von außen sah das Restaurant viel versprechend aus doch das Essen hier war eher mittelmäßig, die Fischsuppe war wohl noch das Beste.
Zurück in unserer Lodge erleben wir eine herbe Enttäuschung, die Bar ist heute und morgen geschlossen, dass heißt, es gibt Getränke nur aus dem Kühlschrank aber immer hin besser als gar nichts. Das Frühstück für morgen wird ein Problem, der Wunschtermin um 7:30 Uhr ist schon ausgebucht und somit steht die um 8:00 Uhr geplante Delphintour auf der Kippe. Doch eine Lösung wird gefunden – das Frühstück wird um 6:40 Uhr auf der Terrasse des Bungalows serviert.
Mit Bier, Smirnoff und etwas Billard klingt dieser sehr ereignisreiche und schöne Tag aus.
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Montag - 21.11.2005
Karibikküste bei Puerto Viejo de Talamanca - Delphintour

6:45 Uhr, das Frühstück kommt für hiesige Verhältnisse sehr pünktlich. Ich genieße bei blauem Himmel und Sonnenschein auf meiner Terrasse des Bungalows das Caribian Breakfast. Sonnenschutz nicht vergessen und um 8:00 Uhr werden wir von einem Jeep abgeholt und fahren nach Manzanillo.
Wir suchen passende Flossen oder komplette Schnorchelausrüstungen, denn nach der Beobachtung von Delphinen wollten wir noch einmal Schnorcheln gehen. Unserer Kapitän Sherman hilft uns in das kleine Boot. Wir starten mit rasanter Geschwindigkeit in Richtung Panama, vorbei an schönen Küstenabschnitten und kleinen Buchten, steilen Felsen und vor gelagerten Inseln.
Dann drehen wir ab und fahren weiter ins Karibische Meer hinaus und halten Ausschau nach den ersten Delphinen. Wir sind das einzige Boot weit und breit. Es dauert ca. 20 min. bis wir die ersten Delphine entdecken und als wir näher kommen, treffen wir auf einzelne und in einer Gruppe schwimmende Delphine. Sie tauchen 5 bis 8 mal auf, um danach etwas länger abzutauchen und dann in bis zu 100 m Entfernung erneut aufzutauchen. Wir nähern uns erneut, junge und ausgewachsene Delphine schwimmen um unser Boot und wir sind begeistert, ihnen zuschauen zu dürfen.
Nach fast einer Stunde Beobachtung brechen wir ab und steuern eine idyllische Bucht an. Wir legen die Schnorchelausrüstung und Flossen an und beobachten die verschiedenen kleinen und größeren Fische am Riff. Das Riff selber ist eher unspektakulär. Ein kleiner blauer Fisch mit neonblauen Flecken erweckt mein besonderes Interesse und ich kann mich an dieser Farbe gar nicht satt sehen. Zurück an Land gibt es etwas Obst. Carsten versucht sich als Robinson Crusoe, eine Kokosnuss zu öffnen – mit Erfolg.
Gegen 12:30 Uhr fahren wir zurück nach Manzanillo.
Es bleibt Zeit für einen Drink im Maxis, bevor wir zurück zur Lodge fahren. Kaum angekommen zeigt uns Rudolfo eine grüne Glanzspitzennatter und eine schwarz, gelbe Schlange (Hühnerfresser).
Gegen 15:00 Uhr fahren Ralf und ich zu einer Butterfly Farm und können dort an die 50 Stk. Blue Morphos und verschiedene andere Schmetterlinge beobachten. Die Farm wird als Hobby von der Eigentümerin betrieben. Sie zeigt uns eine kürzlich gefangene, giftige braune Pitviper bevor wir mit dem Taxi zurück fahren.
Abendessen gibt es heute in Puerto Viejo im El Loco und es schmeckt fantastisch, von den Drinks, über das Essen, den Nachtisch, der Service und den Preisen stimmt hier alles – sehr zu empfehlen. Danach genießen wir noch zwei Cocktails in einer anderen Bar bevor wir zum Hotel zurück laufen und auch dieser Tag, voller Eindrücke und Erlebnisse zu Ende geht.
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Dienstag - 22.11.2005
von der Karibikküste bei Puerto Viejo de Talamanca zurück nach San Jose

Heute Morgen regnet es, 7:15 Uhr gibt es Frühstück am Bungalow, denn ich hatte mich am Abend zuvor erneut für den Caribian Morning mit Spiegeleiern und scharfen Würstchen entschieden. Dazu gibt es Kaffee, einen Tamarindo Saft und eine extra Portion Früchte. Ich genieße trotz Regen mein Frühstück und wir verlassen das Hotel La Costa de Papito gegen 8:30 Uhr.
Unsere Gruppe ist sich einig, dass wir die Bananenplantage und Donald Perrys Jungle Lift nicht besuchen möchten. Einerseits wegen des Regens und andererseits weil der Jungle Lift für sein Geld nicht genug bietet. Dadurch hoffen wir, vielleicht genügend Zeit zu haben, noch einmal zum Irazu hinauf zu fahren. Doch das Wetter bessert sich überhaupt nicht und so erreichen wir San Jose im Regen gegen 13:15 Uhr.
Beiläufig erfahren wir, dass eventuell unser Busfahrer Andres uns die letzte Etappe nach Manuel-Antonio nicht mehr fährt sondern ausgetauscht werden soll. Wir sind verärgert über diese Nachricht, die uns erst so spät erreicht. Rudolfo klingt sich zum Abendessen aus, worüber keiner böse ist und wir fragen Andres ob er Zeit hat, mit uns als Abschied zu Abend zu essen. Er willigt ein mit der Bitte, seine Familie mitbringen zu dürfen und empfiehlt uns ein einfaches, landestypisches Restaurant mit Blick auf das Lichtermeer von San Jose. Wir verabreden uns zu 19:00 Uhr.
Wir haben noch reichlich Zeit und mit Ralf mache ich mich bei Nieselregen auf den Weg in die Stadt. Wir durchstöbern einige Souvenirstände und laufen weiter durch die Fußgängerpassage bis wir an einen Häuserblock, eine Art Markthalle, gelangen. Die Gänge sind teilweise extrem eng und verwinkelt und man verliert schnell den Überblick. Doch hier gibt es alles. Von Souvenirs und T-Shirts, Obst, Gemüse, Gewürze, Fleisch, Fisch und Haushaltswaren, Blumen, Weihnachtsschmuck und zwischendurch immer wieder einfache kleine Schnellimbisse. Wir trinken einen Kaffee inmitten diesem ganzen Gewühl und Gewusel und es ist recht laut. Wir durchstöbern die Gänge weiter, kaufen einige Souvenirs, finden noch eine Zoohandlung bevor wir uns zurück zum Hotel begeben.
Dort angekommen treffe ich Thomas, der mir stolz eine druckfrische 5 Colones Banknote zeigt – ein wunderschöner Schein, der als Souvenir angeboten wird. Ich bin sofort begeistert und frage ihn wo er diesen Schein gefunden hat und eile zusammen mit Thomas in die nahe gelegene Souvenirmeile und kaufe ebenfalls zwei dieser wunderschönen Banknoten für 500 Colones (ca. 1 US$) je Stück.
Pünktlich wie immer holt uns Andres am Hotel ab und wir fahren quer durch die Stadt zu einem einfachen Restaurant, von dem wir einen fantastischen Blick, trotz Nieselregens, über San Jose haben. Der Rest der Familie Rodriges, seine Frau Tanja mit den beiden Töchtern Wendy und Marie sowie Sohn Marlon warten bereits auf uns. Im Restaurant gibt es eigentlich nur ein Gericht, kross gebratene Schweinestücken mit diversen Beilagen für eine oder zwei Personen. Ein Tourist ist hier weit und breit nicht anzutreffen. Nach dem reichhaltigen Essen bringt uns Andres zurück zum Hotel und es wird Zeit sich zu verabschieden.
Lieber Andres, vielen Dank für Deine Zuverlässigkeit, sichere Fahrweise über Stock und Stein und Deine Ausdauer, den Bus stets sauber zu halten.
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Mittwoch - 23.11.2005
von San Jose, Vulkan Poas zur Pazifikküste bei Manuel Antonio

Abfahrt um 8:00 Uhr, was für eine Überraschung, denn Andres ist nun doch auch auf dem letzten Stück der Rundreise unserer Busfahrer. Die Koffer und Taschen sind schnell verstaut, es ist trocken und der Vulkan Poas ist in der Ferne zu erkennen.
Auf dem Weg hinauf zum Vulkan wird es diesig und wir erreichen die Wolkenschicht. Vom Parkplatz sind es ca. 10 min. Fußweg bis zum Krater. Dort angekommen erwartet uns das übliche Pech, absolut dichter Nebel. Im Krater selbst Sichtweise nur ca. 10 m. Ab und wann ist die Sichtweite für einige Sekunden 30-50 m doch vom Kratersee keine Spur. Enttäuscht verlassen wir nach ca. 20 min. den Aussichtspunkt am Kraterrand. Es sind nur etwa 10°C und bei kräftigem Wind laufen wir zum etwas höher gelegenen zweiten Krater. Doch auch hier das gleiche Bild, undurchdringlicher Nebel und kein Kratersee zu entdecken. Wir laufen zurück und es hat sich nichts an den Sichtverhältnissen geändert. Jedenfalls regnet es nicht und als wir zurück zum Eingang kommen scheint die Sonne plötzlich mehr und mehr durch die Wolkenschicht. Was tun – erneut vor zum Krater laufen? Wir fragen einen Parkwächter. Der informiert sich, per Funk bei einem Parkwächter am Kraterrand über die Sichtverhältnisse. Ergebnis – Nebel ohne Ende. Somit haben wir keinen Vulkan vernünftig auf unserer Rundreise sehen können und machen uns auf den Weg nach Manuel Antonio an der Pazifikküste.
Kurzer Stopp bei einer Kaffeeplantage. Die Fahrt zieht sich hin und es wird zunehmend wärmer. Mittag in einem Restaurant am Straßenrand und wir sind überrascht, denn hier wechseln wir den Bus. Unser Bus muss dringend in die Werkstatt. Die Hinterachse klapperte von Anfang an sehr stark und klingelte noch zusätzlich seit ein paar Tagen. Und zu allem Überfluss ist auch noch eine Seitenscheibe zu Bruch gegangen. Also fahren wir in dem anderen Bus weiter und müssen uns erst einmal an das geringere Platzangebot gewöhnen. Der Bus quält sich über die Berge und dann können wir bereits in der Ferne den Pazifik sehen. Es fängt wieder stärker an zu regnen und bei strömenden Regen erreichen wir gegen 17:30 Uhr unsere Cabinas Playa Espadilla.
Die Verabschiedung von Rudolfo verläuft eher kühl als herzlich und dann fährt er zusammen mit Andres zurück nach San Jose.
Der erste Blick in die Apartments ist für fast alle eine Enttäuschung. Die Zimmer sind zwar groß genug doch ein zusätzliches blödes Doppelstockbett raubt dem Zimmer den Platz. Wir machen uns im Regen auf zu dem etwas höher gelegenen Restaurant und erhalten einen leckeren Fruchtpunsch zur Begrüßung.
Wir entscheiden uns auch gleich hier zu Essen und werden mit einem fantastischen Abendmahl und Service überrascht.
Die Stimmung ist dennoch eingetrübt denn der Wetterbericht verlautet nichts Gutes.
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Donnerstag - 24.11.2005
Manuel Antonio und Manuel Antonio NP

Frühstück heute erst um 8:00 Uhr bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein, was für ein Wetterumschwung. Um 10:00 Uhr machen wir uns auf den Weg zum 683 ha großen Manuel-Antonio-NP, in dem wir die Möglichkeit haben die seltenen, vom aussterben bedrohten Totenkopfäffchen zu sehen.
Der Park liegt nur 5 min von unseren Cabinas entfernt. Bevor wir jedoch den Eingang erreichen können müssen wir mit einem kleinen Boot übersetzen, da bei Flut der Eingang nicht trockenen Fußes erreichbar ist. Der Park ist unter anderem, durch seine schönen Strände sehr beliebt. Die Anzahl der Besucher ist pro Tag auf 600 und am Wochenende auf 800 begrenzt. Wir bezahlen unseren Eintritt an dem kleinen Kassenhäuschen wo genau eine Strichliste geführt wird.
Vor uns liegt der erste wunderschöne Sandstrand der Playa Espadilla Sur. Wir treffen auf Leguane im Paarungsfieber und erste Kapuzineraffen. Nach ca. 500 m gelangen wir zur zweiten schönen Bucht Playa Blanca. Wir entscheiden uns für den Weg zum Mirador. Der Weg ist schmal aber recht gut befestigt, lediglich an zwei Stellen war es sehr schlammig. Am Mirador angekommen haben wir einen schönen Blick auf die Bucht unter uns. Wir beobachten Leguane und Kolibris. Plötzlich taucht eine Gruppe Kapuzineraffen in den Bäumen hinter uns auf. Sie klettern und springen hinüber, zu einem Baum mit gelben Blüten und beginnen von den Früchten zu fressen. Geschickt setzen sie dabei ihren Schwanz als zusätzlichen Greifarm ein.
Nach einer Weile nähert sich eine laut schnatternde Gruppe Amerikaner und wir entscheiden uns zu gehen. Doch dann erspähen wir ein kleines Totenkopfäffchen und dann noch eins und noch eins, eine ganze Gruppe. Und auch die Gruppe Totenkopfäffchen hat dass selbe Ziel wie die Kapuzineraffen zuvor, den Baum mit den gelben Blüten und kleinen Beeren. Wir können erneut die Affen beim Fressen beobachten und machen uns dann auf den Rückweg. Unterwegs entdecken wir noch zwei Spechte, bevor wir uns ins Wasser der wunderschönen Bucht Playa Espadilla Sur stürzen.
Abendessen gibt es heute im Ort und dieser schöne Tag klingt bei einem guten Glas Rotwein an der Hotelbar aus.
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Freitag - 25.11.2005
Manuel Antonio und Quepos

Heute Morgen ist es bewölkt und wir genießen das Frühstück, der Kuchen ist spitze.
Ich bin heute faul, beobachte einige Vögel auf einem Kaktus beim Nachbarhotel, darunter befindet sich ein wunderschöner weinroter Vogel, der meine besondere Aufmerksamkeit erweckt. Nach dem Mittag fahre ich zusammen mit Christine und Rainer, mit dem Linienbus nach Quepos. Die Fahrt kostet nur 105 Colones (etwa 20 Cent). In Quepos gibt es nicht viel Sehenswertes, aber bessere Einkaufsmöglichkeiten als in Manuel Antonio.
Auf der Rückfahrt machen wir Halt an dem Restaurant Al Avion, in dem ein Flugzeug seinen Platz als Deko erhalten hat. Das innere des Flugzeugs ist als Bar ausgebaut. Von der Terrasse haben wir einen sehr schönen Blick auf den Pazifik. Wir genießen eine Tasse Kaffee und fahren dann mit dem nächsten Bus zurück nach Manuel Antonio.
Erfrischung im Pool und hoffen auf einen schönen Sonnenuntergang, doch am Horizont kleben die Wolken.
Für Ralf, Katrin und Steffan ist es heute der letzte Abend und so essen wir erneut im Hotel. Es fängt wieder an zu regnen, doch das stört heute Abend Niemand mehr und so klingt auch dieser Abend bei leckeren Cocktails und Billard behutsam aus.
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Samstag bis Montag - 26. bis 28.11.2005
Manuel Antonio und Manuel Antonio NP

Frühstück nicht vor 8:00 Uhr. Ausruhen und Entspannen am Pazifik oder Pool, kurze Wanderungen durch den NP und dann reicht es auch schon. Das Essen ist durchweg sehr gut, ob im Hotel oder im Ort. Im Restaurant Marlin genießen wir die Cocktails zur Happy Hour und die leckeren Schrimps. Abends etwas Billard, während ich dann spät noch draußen sitze um diese Eindrücke aufzuschreiben, durchstreifen zwei Waschbären die Anlage.
Es ist sonnig bis leicht bewölkt und erst am späten Nachmittag oder Abend regnet es. Die Zimmer sind sehr hellhörig und so werde ich morgens meist durch Bauarbeiten geweckt, die auch am Wochenende anhalten.
Jeder Besuch im NP lohnt sich und es gibt immer etwas zu erleben, aber auch unsere Anlage ist bei den Kapuzineraffen beliebt. Sie schmeißen mit Kokosnüssen und schwingen sich von Ast zu Baumkrone, Palmenblatt zu Strauch kein Weg scheint für sie unmöglich und es macht Spaß den geschickten Kletterern zu zuschauen.
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Dienstag - 29.11.2005
Manuel Antonio und Manuel Antonio NP

Unser letzter Tag in Costa Rica beginnt mit einem ausgedehnten Frühstück. Das Wetter zeigt sich noch einmal von seiner besten Seite und ich mache mich ein letztes Mal auf zum Manuel Antonio NP. Also schnappe ich mir die Fotoausrüstung und gehe los aber ich komme nur bis zum Pool, denn die Kapuzineraffen machen sich erneut über die Kokosnüsse am Boden, wie in einer Palme, her. Plötzlich kracht es und eine weitere Kokosnuss fällt wie eine Granate zu Boden. Die Affen hoffen wohl darauf, dass die Nuss durch den Aufprall zerbricht und sie somit an den Kern gelangen können.
Einige Affen sind bereits am Boden und verhalten sich besonders vorsichtig und beobachten aufmerksam was um sie herum passiert. Dann schwingen sie sich wieder von Ast zu Ast oder springen von Baum zu Baum.
Mit etwas Verspätung breche ich auf und möchte heute den hinteren Eingang des NP benutzen. Aber das hintere Tor ist nur ein Ausgang und durch ein Drehkreuz gesichert. Also drehe ich wieder um und will gerade zurück laufen, da kommt mir ein Polizeiauto entgegen. Zwei nette Polizisten weisen mich darauf hin, dass ich den Strandeingang benutzen muss. Ich frage Sie kurz entschlossen ob sie mich mitnehmen können und sie willigen freundlich ein.
Mittlerweile ist Ebbe und ich kann durch die flache Lagune waten und genieße die wunderschöne Bucht Playa Espadilla Sur mit seiner kräftigen Brandung. Ich treffe einen Nasenbär, der sich durch die Anwesenheit der Touristen überhaupt nicht stören lässt und fleißig nach Nahrung sucht. Bei der Bucht Playa Blanca beobachte ich erneut Kapuzineraffen und etwas weiter eine Gruppe Brüllaffen. Zwei Faultiere auf dem Rückweg und dann gelange ich wieder am Hotel an. Ich lege die Fototasche ab und mache mich mit Badesachen erneut auf zum NP um in der Brandung der Playa Espadilla Sur die Kraft der Wellen zu genießen. Alle ca. 10 min kommt eine besonders große Welle von über 2 m auf mich zu gerollt, die sich donnernd am Strand bricht.
Gegen 15:30 Uhr verlasse ich den NP und genieße noch einmal im Marlin die leckeren panierten Shrimps mit der herzhaften Sauce und einem Mora can leche (Brombeersaft mit Milch). Um 16:30 Uhr zurück im Hotel, der Himmel hatte sich bereits stark zugezogen, fängt es auch heute wieder an zu regnen. Nun heißt es Tasche packen und alles klar machen für die morgige Rückreise.
Zu 19:00 Uhr haben wir einen Tisch im Marlin bestellt, um ein letztes Mal den leckeren Tunfisch zu genießen. Es regnet aus Kannen und wir haben trotz Regenschirm Probleme trockenen Fußes das nur ca. 50 m entfernte Restaurant zu erreichen. Nach dem Essen eine letzte Runde Billard und einen Perico.
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Mittwoch - 30.11.2005
von der Pazifikküste bei Manuel Antonio zurück nach Deutschland

Frühstück um 8:00 Uhr und Abfahrt um 10:00 Uhr mit dem Taxi zum Flughafen von Quepos. Ich muss Übergepäck bezahlen, für den Flug nach San Jose und dann heißt es warten. Unser Flug hat ca. 1,5 h Verspätung und in San Jose erwartet uns der Chef von Amadeus (dem durchführenden Reiseveranstalter) um uns selbst nach den Vorkommnissen mit Rudolfo und Andres zu befragen.
Unser Flug mit Martinair nach Amsterdam über Orlando hat ebenfalls eine Verspätung von ca. 4 Stunden, dennoch entscheiden wir uns auf dem Flughafen zu bleiben und haben genügend Zeit die diversen Shops zu durchstöbern. Wir greifen bei den zur Verkostung angebotenen Kaffees, Kaffeelikör oder von Schokolade ummantelten Kaffeebohnen gerne zu. Endlich geht es los und wir erfahren, dass unser Flug nicht über Orlando sondern Miami geht.
Alle gingen wohl davon aus, dass wir in Miami schnell abgefertigt und zur Anschlussmaschine geleitet werden. Jedoch Fehlanzeige, nachdem wir die Einreiseprozedur erneut mit Foto und Fingerabdrücke hinter uns gebracht haben, erwartet uns die Nachricht, dass wir weitere 3 Stunden Verspätung haben. Also heißt es erneut warten und jeder beginnt sich auszurechnen ob er seinen Anschlussflug in Amsterdam noch erreichen kann. Für mich steht fest, der Flug nach Berlin ist weg und es bleibt abzuwarten wann wir überhaupt in Amsterdam ankommen. Nach 4 Stunden Warten starten wir dann endlich in Richtung Europa.
In Amsterdam angekommen erhalte ich noch einen Warteplatz für den letzten Flug nach Berlin und eile zum Gate. Es ist 18:00 Uhr und die Abflugzeit ist 18:15 Uhr doch der Bus zum Rollfeld steht noch immer vor der Tür. Es ist noch nicht klar, ob ich mit fliegen kann oder nicht. Seit einigen Minuten wird der letzte Passagier für diesen Flug ausgerufen und kommt tatsächlich um kurz nach 18:00 Uhr am Gate an. Somit heißt es für mich auf zum Hotel.
Ein Shuttlebus bringt mich zum Crown Plaza Hotel und im Restaurant treffe ich auf Kristin, Carsten, Erika und Erwin, die das gleiche Schicksal ereilte und eine zusätzliche Übernachtung auf der Rückreise einlegen müssen. Das Abendessen ist sehr gut und am Freitagmorgen, es ist bereits der 2. Dezember bringt uns ein Taxi zum Flughafen und der erste Flug nach Tegel zurück nach Berlin.
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Ihr Mathias Conze